::: Song zum Sonntag ::: 080225 ::: Das „bLuzLand“ ist kein Land im eigentlichen Sinne sondern eine fiktive, aber als Gegenstand käuflich erwerbbare Landkarte, die sozusagen 12 Songs von „julakim“, bzw. dem „julakim trio“ kartografiert - anders gesagt: Ein Konzeptalbum; das sich mit der heutigen Single „shooting star“ vollendet. Als Abschluss eines Gesamtwerkes kommt der Song ein wenig zurück haltend daher: Jazz-Folk mit
merkwürdiger Harmonie, die nie ganz zu sich findet, aber wer sich der Reise nach und durch „bLuzLand“ hingibt, der sieht auf dem Weg, der das Ziel ist, Latinpop, Indierock, Weird-Folk, Afropop und Kunst-Songs, ein Trip also durch und jenseits des Pop - ich werde in den nächsten Tagen noch mal auf das ganze Album eingehen. ::: Indierock im Kompaktsound kommt von der Band „The Sprees“, die auch tatsächlich an der Spree beheimatet sind. „Fleetwood
Mac treffen auf The Libertines“, schreiben The Sprees über sich selbst, und dieser scheinbar innere wie äußere Widerspruch zwischen virtuosem Artpop und versoffenen Garagenrock trifft es an sich ganz gut: Der neue heißt „Zoo Animal“ und kommt ebenso verzerrt wie melodisch daher - das ist sicherlich nicht DER Höhenflug an Originalität, aber wenn wir solche Bands nicht mehr hätten, wären wir auch verloren. ::: Der wunderbar flächige, flibbrige Synthpop des Duos „Gods fall on their knees“ klingt wie direkt aus den 80ern gebeamt, und da nimmt es auch nicht wunder, dass die beiden Musiker:innen, schon seit den 80ern zusammen musizieren. Die neue Single „Cherry Tree“ klingt in ihrer Dreampop-Lässigkeit, als stünden Alison Moyet und Vince Clark Pate - kann aber in den riesigen New-Wave-Schuhen mithalten - ein wunderbarer Song. ::: „Wie ein Kind“ heißt der neue Song von Jo Halbig, und dass etwas oder jemand oder die Welt sehen sollte „wie ein Kind“ sein sollte, ist ja fast schon ein Klischee-Topos des Deutschpop, und der kompakte Softrock-Sound wehrt sich auch nicht gegen klassische Popfunktionalität, aber irgendwas sucht hier dann doch nach Auswegen aus den Baukastenprinzipien des Deutschpop. Und wenn allein dadurch, dass es catchy ist. ::: Alle Songs sind in der Popticker-Playlist auf Spotify zu finden : < Hier > :::