Konzeptpop aus dem Hause Danger Mouse
Zwar wehrt sich das Produzentengenie Danger Mouse gegen die Aussagen, sein neuester Streich sei der Soundtrack zu einem Film, den es nicht gibt, aber genauso könnte sich Eric Clapton gegen die These wehren, er sei Gitarrist, denn auf der Platte „Rome“ steht „Original Motion Picture Soundtrack“ drauf, aber der Film, zu dem dies die Musik sein soll, ja, existiert eben nicht. Diese Koketterie des Pop-Tausendsassas, der mit bürgerlichem Namen Brian Joseph Burton heisst, mutet also etwas albern an, was aber nichts an der Tatsache ändert, dass die Platte, um die es geht, „Rome“ von eben ihm und Daniele Luppi, grossartig ist, und dass sie klingt, als hätte einer die Soundspuren eines Italowesterns besungen - oder vielmehr besingen lassen, von Norah Jones und Jack White. Fernab von allem Erwartbaren ist dieses Album ein Easy-Listening-Spass von einer mehr als exzentrischem, heterogenem Quartett: Die Softjazzchanteuse Jones singt hier unterkühlt und trocken, Daniele Luppi liefert mit den Orchestersätzen das Quantum nicht existierenden Films, Danger Mouse hat das Ganze in einen adäquaten, analogen Popsound gebracht, und Jack White steuert eine Prise Unberechenbarkeit des Rock ein. Nach 37 Minuten ist dieses Meisterwerk auch schon wieder vorbei, aber selten gab es in so kurzer Zeit einen so ungewöhnlichen Stil derart ungewöhnlich stilecht.
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