Britischer Lofifolk, der wunderschön ist, von Emma Kupa
Dass das Leben nicht leicht ist, darüber müsste man keine Lieder mehr schreiben, und weil man es nicht müsste, ist es um so schöner, dass viele es immer noch tun. Zum Beispiel Emma Kupa. Die Songwriterin hat einen britischen Lofi-Folk für sich ersonnen, der ihre Kleinode an Liedern unverblümt strahlen lässt wie an eine See in Michigan - Gitarre, Mandoline, Xylophon, herrlich wie hier geschrammelt wird, während man nicht merkt, wie filigran arrangiert wurde, und mit welchem Understatement hier nie gesagt wird: Schaut mal, wie schön das gemacht ist. Dabei ist es unheimlich schön gemacht. Mein Lieblingslied auf ihrer EP „Home Cinema“ ist „there will come a day“, das so anfängt: „There will come a day when you will go. Early one morning I’ll receive a phonecall and I’ll scream louder than I ever have and everyone will know just what I’ve lost.“ - es sind solche lakonischen Zeilen, in dem sich die britische Song-Gewitzheit zeigt, im Kleinen, Privaten Tore in gesellschaftliche Dimension zu finden, ohne sie vorher gesucht zu haben. Die Musik von Emma Kupa ist behauptet nie, irgendwas zu sein, sie begnügt sich damit, so zu sein. Wundervoll.
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