/// Die überaus großartige Songschreiberin, Sängerin, Gitarristin und Banjospielerin Laura Veirs sucht ein wenig eine neue Position im Pop-Gefüge. Seit ein paar Wochen zum Beispiel ist sie jetzt auch auf der Plattform Patreon aktiv, auf der Fans Künstler:innen mit monatlichen Beiträgen unterstützen können, wofür sie direkten Kontakt, priorisierten Zugang zur Kunst oder Musik und Einblicke in die Arbeitsweisen bekommen. Amanda Palmer hat diese Plattform so euphorisch und virtuos für sich entdeckt, dass sie von den dortigen Unterstützungen quasi leben kann. Laura Veirs vielleicht noch nicht, aber ihr neuer Song atmet ein wenig den Geist der Plattform. Er heißt „The Panther“ und ist klassischer Veirs-Folk, Zupfgitarre, schnörkelloser Gesang und immer mit lachendem Auge im melancholischer Grundstimmung. Wenn man ihn auf Bandcamp kauft, bekommt ihn einmal voll arrangiert und produziert und einmal in einer abgespeckten Ukulele-Version. In beiden Fassungen entfaltet der Song eine sorgsame Unruhe. Und ich weiß noch nicht einmal, wovon er handelt. Vermutlich von einem Panther. /// Claire Laffut hat einen höchst unterhaltsamen Weg gefunden, den wunderbaren Kitsch des Chanson zu unterlaufen und gleichzeitig für ihren Popentwurf zu nutzen, indem sie Lounge-Beats und Understatement unterhebt. Daraus entstanden bislang einige wundervoll französische Pop-Perlen. Nun hat sie die erste Single ihres ersten, bald erscheinenden Albums „bleu“ veröffentlicht, und diese ist eine musikalische Paraphrase des Filmes „Hiroshima Mon Amour“, welcher die Geschichte einer Affäre erzählt - in der Kulisse der Stadt, die man vor allem als Ort eines Atombombenabwurfs im Kopf hat. Man versteht, wenn man nicht sooo gut Französisch spricht, nicht alle diese Schichten unter einem Song, der eben auch "Hiroshima" heißt, aber vielleicht muss man das auch nicht. Der Track funktioniert auch so gut: Schluffige Beats, sphärische Refrain-Chöre und tremoloefreier relaxter Gesang - man möchte direkt einen Rosé aufmachen. ///
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