Ab morgen: Eine neue Rubrik im Popticker
In den letzten Wochen und Monaten bekomme ich immer wieder Mails von Sänger:innen und Sängern, Bands oder Promoter:innen, die mir vorab Videos oder Songs in einem Audioformat schicken, und die mich bitten über sie, über Newcomer:innen zu schreiben. Alle diese Veröffentlichungen, auf die hingewiesen wird, haben eines gemeinsam: Es handelt sich um deutschsprachige Popmusik. Es ist schleichend geschehen, dass dieser Popticker als ein Blog wahrgenommen wird, in dem es vor allem eben darum, um deutschsprachige Popmusik geht, dabei war dies zunächst nur eine Rubrik. Nichts desto Trotz oder gerade deswegen finde ich ich schmeichelhaft, dass man mir Musik schickt - möglicher Weise überschätzt man allerdings meinen Leserkreis, mein Blog hat schon bessere Zugriffszahlen gesehen. (Mir fehlt derzeit die Zeit zu bloggen, das mag der Grund sein, aber da es nach wie vor ein Hobby ist, macht mir das nichts aus.)
Im gewissen Sinne fällt es mir deutlich schwerer, Musik zu beschreiben, für die ich Leidenschaft hege, und so besteht der Schwerpunkt deutschsprachigen Pops eben auch in Musik, die ich „privat“ gar nicht höre. Dieser Umstand hat wiederum zur Folge, dass ich mir immer Mittelalter-Rock anhöre, um dahinter zu kommen, warum viele Menschen dieses Genre sehr lieben. Inzwischen gibt es in diesem Popsegment Songs, die ich tatsächlich objektiv gelungen finde, und diese Objektiv-Schimäre entpuppt sich dann durch die Hintertür meines Geschmacks wieder als durchaus subjektiv. Hinzu kommt, dass ich mit dem gezielten Hören deutschsprachiger Pomusik Sängerinnen gefunden habe, die ich nachhaltig, subjektiv, leidenschaftlich toll finde - Mia Diekow zum Beispiel, die vor drei Jahren ein vollkommen merkwürdiges Folk-, Blues-, Pop-Album gemacht hat, „Ärger im Paradies“, mit kryptischen, poetischen, herrlich doppeldeutigen Texten, Musik, Songs fernab von jedem Versatzstückpop. Oder Antje Schomaker, deren stete leichte Ironie in Texten und Popentwurf Türen zu einer Alltäglichkeit, Beiläufigkeit aufstößt, die man sonst so nicht oft im Deutschpop findet. Oder Wilhelmine, deren Selbstsuche in Popsongs in eben diesen Songs Mut und Philosophie stiftet.
Grund genug also, nicht nur davon geschmeichelt zu sein, dass man mir Musik schickt - willkommen in der neuen Rubrik „Pop in Startblöcken“, wo ich jetzt unregelmässig regelmässig Newcomer höre. Los geht es morgen, am Freitag den 27.08. mit Isa Jansen und Josua Schwab - beide schreiben Songs und singen sie, beide suchen ihren Popentwurf mithilfe von Mitmusiker:innen, beide veröffentlichen gerade EPs mit schönen Liedern. Bis morgen.
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