Songs zum Sonntag /// 141121 ///
14. November 21
/// Den Preis für den besten Reim in einem Popsong bekommt dieses Jahr vermutlich Antje Schomaker für: „Kann doch nicht sein, dass man nur relevant ist / Wenn man Rapper oder 'n alter weißer Mann wie James Blunt ist.“ Es ist dies eine Zeile in dem wunderbaren Rant in Songform über Pop im Allgemeinen, das Musikbusiness im Speziellen, den Anforderungen, die an eine Sängerin gestellt werden, im noch Spezielleren, und was man eben angeblich alles tun muss, um Indiepop zu machen - nämlich gar nichts. „Ich muss gar nichts“ ist jedenfalls Refrain und Titel des Songs, während die Strophen eben unter anderm aufzählen, was man angeblich doch muss. Vorgetragen ist das Ganze in fast in einem Rap auf Synthiepop, und überhaupt mag ich die Synthiepopsongs von Antje Schomaker wahnsinnig gern, und eben diesen Song noch mal im Speziellen wahnsinnig gerne und meine Tochter im noch Spezielleren noch wahnsinniger gerner. Wenn er nicht in der
Küche läuft, schallt er aus dem Kinderzimmer, aber naja, er hat meiner Tochter auch eine Antwort auf Aufforderungen geliefert, wenn sie zum Beispiel aufräumen soll. Zumindest, wenn ich diese Aufforderung mit Müssen verknüpfe. Ich: Du musst noch aufräumen. Sie: Ich muss gar nichts. Aber das Ganze ist es mir wert. Der Song ist super. /// Das australische Produzentenduo „flight facilities“ hat sich für sein aktuelles Album einige Sänger:innen eingeladen - darunter „your Smith“, wie sich Carolin Smith nennt, ach, und wenn die schon mal singt, hat man eh schon einiges richtig gemacht. Der Lofi-Disco-Track „heavy“ floatet entspannt durch ein klassisches Akkordschema mit fluffigem Beat und spätem Synthie-Bass, findet seichte Steigerung, und ist eines dieser Lieder, das nicht viel Aufhebens um sich selber macht, nach seinen 3:22 Minuten aber habe zumindest ich immer bessere Laune als vorher, und wie gesagt: „your Smith“ kann von mir aus das Telefonbuch singen. /// Links: Audio YouTube < ich muss gar nichts > Video < heavy >
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