/// Songs zum Sonntag 200322 /// Arcade Fire, diese wunderbaren Musiker:innen, sind eigentlich gar nicht sonderlich originell im Songwriting, im musikalischem Sinne - großartige Texte haben sie. Aber sie sind nicht dafür bekannt geworden, Riffs und Melodien zu finden, die man noch nie gehört hat. Ihre Stärken liegen seit je her in den Schaltstellen, in den plötzlichen Umschwüngen, in Dramaturgien. Gerade bei ihren letzten beiden Alben „Reflektor“ und „Everything now, auf denen sie sich in Disco-Richtungen tummelten, hörte man euphorische Shifts, in denen man beim Tanzen seine Arme wegschleudert, in gehörte Räumlichkeiten hinein, wodurch man sich allein beim Hören (man muss dazu nicht einmal tanzen, aber es hilft) irgendwo anders hinfühlen kann. Was soll Pop mehr erreichen? Da nimmt es jedenfalls nicht wunder, dass die neue Single des kommenden Albums aus zwei Liedern besteht: Während „The Lightning I“ mit seicht verstimmten Klavier und den beiden Stimmen von Régine Chassagne und Win Butler an den Space-Folk ihres ersten Albums „Funeral“ erinnert, ist „The Lightning II“ dann eine the-who-artige Rock-Nummer, der man anhört, dass Arcade Fire zuletzt auf Tanzflächen schielten - und wer schielt denn nicht auf Tanzflächen. Das Geheimnis liegt in der Schaltstelle zwischen den Songs, < das Video > hier beinhaltet beide. Große Vorfreude also auf das Album „WE“, das im Mai erscheint. /// Im Juni dann kommt auch eine neue Platte von „M“, der in Frankreich nach wie vor eine der größten Nummern ist. Sein Chanson-Funk mit Rock-Gitarre ist aber auch unwiderstehlich - jetzt eben wieder: Titelsong seines nächsten Albums „Rêvalité“ ist soeben erschienen. Hier bringt er das Kunststück fertig, unter erwähnten Funkrock noch kitschige Streichersätze zu mischen. Das kann so auch nur er. Und seine Schwester übrigens. „Rêvalité“ ist eine Wortschöpfung aus den französischen Begriffen für Traum und Realität, und so braust das Lied fort: < VROMMM! > ///
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