/// Aus technischen Gründen erst am Montag /// Soeben erschienen: Eine neue Single von Julian Adler, der uns an anderer Stelle schon mal beschäftigt hat. Der neue Song heißt „Blau“, eine klassische Farbe in der Popmusik, und Adlers Blau nun ist an sich trockener Funk, der hier so einheitlich kompakt produziert wurde, dass ein wenig die Amplituden und Ecken und Kanten fehlen. Aber gesanglich kann man erneut nicht meckern: Julia Adler singt sich durch die Sehnsucht nach Meer und Freiheit durch eine Bandbreite an Stimmregistern, das macht schon irre Spass. Die letzte Single war mir etwas zu kitschig, „Blau“ ist mir etwas zu smooth geraten, aber Kitsch und zu smoother Funk: Auch an Nörgeleien kann man merken, dass hier ein Musiker auf der Suche nach passendem Popentwurf ist und locker flockig handwerklich in der Lage, in verschiedenen Pop-Regalen danach zu schauen. Hier darf man weiter gespannt sein, wenn sich das mal zu einer EP oder einem Album zusammen findet - langweilig wird das sicherlich nicht werden. Der Popticker bleibt am Ball. /// Die Fragen, ob es überhaupt noch indie gibt, ob das Indie-Siegel zu einer künstlerischen Umschreibung geworden ist, und seinen ökonomischen Charakter aufgegeben hat, oder ob dieser Begriff in Zeiten der Streamings als Gatekeeper zum Mainstream, sich gerade wieder ökonomisch aufgeladen hat, diese Fragen, kann man 2022 immer wieder diskutieren. Zweifelsohne gibt es jedenfalls, wenn man zwischen Nische und Mainstream unterscheiden will, ganz gleich, ob man es nun also indie nennt oder nicht, eine Sehnsucht auf beiden Seiten in Richtung des Anderen. Womit wir, lange Rede, nicht ganz so kurzer Sinn, bei FISCHER wären - ein neues Bandprojekt des nominellen Schlagzeugers Sven Fischer, der nun also auch singt. Die erste Single heißt „für immer“ und ist wahlweise Deutschpop der sich nach Hardrock oder aber Hardrock, der sich nach Deutschpop sehnt: Seicht, folkig, flächig, melodiöse kommen zwei Strophen daher, bevor der Song dann in rockige Tiefen taucht, depressiv und aggressiv nahezu, obgleich es um den Tod geht, kommt das schon überraschend. Ich muss zugeben, dass diese Musik nicht so meine Wiese ist, aber was dieses Lied sein will, ist zu 100% auch authentisch erreicht und irre gut gemacht. Auch hier werde ich verfolgen, was von dieser Band noch kommt. ///
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