Tokio Hotel und ihre neue Platte „2001“
Wäre das Album „2001“ nicht von „Tokio Hotel“ sondern von irgendwelchen 30-Jährigen Typen, würde man denken: Das ist von irgendwelchen 30-Jährigen Typen; von Typen, die zu viel Geld haben und sich von dem Geld Equipment zu Aufnehmen von Musik gekauft haben, und der Onkel vom Kumpel vom Klaus, der arbeitet bei „Epic Records“, die würden das sogar veröffentlichen, wenn wir mit dem Kram echt und wirklich eine Platte aufnähmen. Und ehe man es sich versieht und das mit den Typen gedacht hat, die nicht „Tokio Hotel“ wären, denkt man: Die Story stimmt irgendwie ja doch, obwohl das Tokio Hotel sind. Das sind Typen, die zu viel Geld haben, und die Equipment besitzen, mit dem man eine Platte aufnehmen kann, und sie kennen andere Typen, die das dann sogar veröffentlichen. Fair enough. Man würde, wenn es nicht Tokio Hotel wären, vielleicht denken: Warum zur Hölle heißt das erste Lied auf diesem Album „Durch den Monsun 2022“, mussten die schon mal durch einen Monsun? Und warum ist dieses Stück das einzig Deutschsprachige auf diesem Album, und alles Andere ist auf Englisch? Aber auch hier gilt wieder: Das fragt man sich alles auch bei Tokio Hotel. Ansonsten, wenn man mal nichts fragt, hört man auf „2001“ Pop aus der Petrischale, Synthie-Bombast aus den Nullern halt; so klingt David Guetta, wenn er selber sänge. Nicht einmal der wunderbare Daði Freyr, mit denen Tokio Hotel ein Lied aufgenommen haben, bringt Seele, Humor oder einen Funken Ironie in diese traurige Platte.
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