Die EP als Suchhilfe: Gloria Nussbaum
Die erste EP der Sängerin Gloria Nussbaum zeigt, was die EP zu leisten imstande ist, wenn man auf der Suche nach eigener musikalischer Sprache ist: In einzelnen Singles manifestiert sich nicht mithin schon ein Still, und ein Album bedarf anderer Kraftanstrengungen. Da kann die kurze Langspielplatte ein schöner Zwischenweg sein. Gloria Nussbaum jedenfalls zeigt mit ihrer Debüt-EP „Camel Blues“ einen stillen, nachdenklichen Coming-Of-Age-Folk mit tollem Songwriting und schönem Gespür für Reduktion und Klarheit: „Twenty“ schiebt sich leicht elektronisch in die Fläche, „Highest Highs“ ist klassischer Indierock, „Camel Blues“ findet Pop-Euphorie in Pop-Melodien, „Idly“ ist eine zerbrechliche Piano-Ballade, und spätestens wenn sich in dem weirden Akustik-Song „Climax“ plötzlich Autotune reindreht, ist man an „Soccer Mommy“ oder früheren Freak-Folk erinnert - für mich eine unheimliche schöne Referenz. „Camel Blues“ ist ein kleines, feines Album mit fünf tollen Songs.
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