„Fight Back“ von Michael McCain und Agnetha Ivers
Die Single „Fight Back“ ist die zweite Kooperation zwischen dem Produzenten Michael Mc Cain und der Sängerin Agnetha Ivers - mit der ersten hatten wir uns bereits < hier > beschäftigt. Das ist in hohem Masse ungewöhnliche Musik: Ein klöpplender Beat bildet das 30-sekündige Intro, auf dem sich dann weitere 30 Sekunden die Zeilen „Nobody will listen, will you hear me wiederholen.“, erst dann beginnt das, was man Strophe nennen könnte, indes orchestrale Effekte den Song auf Breitwand ziehen, dann crescendiert ein B-Teil das Lied zu einem theatralen Höhepunkt, ehe es dann, obgleich noch eine Minute übrig sind, auszutropfen scheint. Aber weit gefehlt: Nach 2:45 wechselt urplötzlich noch mal die Tonart.
Dieser so verschachtelte Song scheint einem Film entsprungen, den wir nicht kennen. Er verfolgt eine stete Dramaturgie ohne sich klassischen Songstrukturen anzubiedern, und die Melodie ist auch nicht überliefertes Pop-Know-How, während der Text ein Echo, ein Rant gegen Schweigen in Zuständen der Unterdrückung ist. Wer immer sich hinter dem Namen Michael Mc Caine verbirgt - dieser Mensch weißt, was er tut, und er scheint es zu geniessen, nun unter anderem Namen, den keiner kennt, einen in allen Belangen ungewöhnlichen Popsong zu machen, der alle wesentlichen Effekte von Pop konterkariert, und in Agnetha Ivers hat er eine Sängerin gefunden, die in tremolofreiem, klarem Gesang unterkühlten Pathos hineinsingt. Ein aussergewöhnlicher Song von einem aussergewöhnlichem Duo.
Link: < musikvideo >
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