- was heute erscheint, die Freitagskolumne ::: Vier Berliner Typen gründen eine Band und nennen sich „Westhafen“ - ihr Sound ist melodischer Postpunk, der uns direkt aus der Class Of 2005 anzustrahlen scheint; ist aber von heute und ist irre gut: „Dogs“, ihr neuester Song, zerschleppt sich fast zur Libertines-Schönheit. Anhören. Und wenn die irgendwo spielen: Hin! ::: Auch aus dem Jahr 2005 könnten uns Take That anlächeln, aber auch ihre neue Musik, eine ganzes Album gar, erscheint heute: Nunmehr ein Trio klingt "This Life" der ehemaligen Boyband inzwischen nach Progpop - Yes, Beatles oder „Hall & Oates“; die könnten ihr Banderbe auch deutlich würdeloser verwalten als mit derartig herrlich mittelmässigen Alben. ::: Die überaus dramatische Pianoballade „they stole my name“ hat bestürzender Weise einen tatsächlich dramatischen Hintergrund:
Der Sänger Battal verarbeitet mit diesem Song die häusliche Gewalt seines Vaters, der er ausgesetzt war - sowie jahrelanges Mobbing in seiner Kindheit; nicht gerade ein Thema für Beiläufigkeiten. Das ist dann aber eben doch etwas, das nur Popmusik kann: Entsetzliches in Pianoballaden giessen. Ob man das mag, ist natürlich eine andere Frage, aber gegen diesen, wenn man es zulässt, mitreissenden Song, kann
man irgendwie nichts haben. Und wenn man sich dem nicht aussetzen will, ist das natürlich aber auch völlig okay. Ein Song fast, der eine Triggerwarnung braucht. ::: Ebenfalls eine Pianoballade, für die er aber nicht aus dramatisch Biografischem schöpft, sondern aus der Poesie Berlins, hat Herbert Grönemeyer veröffentlicht: "Kaltes Berlin" erzählt von der Unverbindlichkeit der Großstadt, unter der immer auch eine Solidarität schlummern kann. ::: links ::: Westhafen YouTube-Kanal ::: Take That "windows" Musikvideo ::: Battal Linktree ::: Grönemeyer "kaltes Berlin" Musikvideo :::
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