/// Die Stärkung des Anders- und Individuum-Seins ist seit je her ein Topos der Popmusik - ein rechte konforme Kulturtechnik stiftet zum Unkonformen an. Auch nett. In jeglicher Hinsicht also „nichts Neues“ könnte man der jungen Popsängerin Mille und ihrer neuen Single „anders perfekt“ nachsagen: Eine weitere Empowerment-Uptempo-Nummer - guten Abend; aber wenn man nur nach Neuem schielt, entgeht einem das Wesentliche das Pop ausmacht: Es behauptet immer, neu zu sein, und richtet sich dabei immer auch an Hörer:innen, für die es Neues zu Hören gibt, wenn wir alten Säcke vielleicht sagen: Kenn’ ich, hab’ ich schon mal gehört - und noch dazu viel besser. Man könnte aber auch als alter Sacke, der ich im Popsinne sicher schon bin, auch mal sagen: Nein, hier wird eine Thematik ersungen, als sei es das erste Mal, und dann hört sich die ganze Sache schon wieder anders an - und mit dieserm positivem Vorurteil ist „anders perfekt“ erfrischend naiver Deutschpop mit Hoffnung und Stärkung der Ich-Idee und also: Schön. /// <YouTube-Kanal >Tirolisch oder eine Querflöte im Rock haben wir schon länger nicht mehr gehört und beides zusammen schon gar nicht - mangelnde Originalität kann man Max von Milland also nicht vorwerfen; Milland ist übrigens seine Heimat, aus der gesehen sogar „Bayern im Norden ist“. „Hoi“ singt der Richard Ashcroft-Lookalike auf Tirolerisch, und wenn es hoffentlich nicht anbiedernd ist, ruft man ein zünftiges „Hoi!“ zurück - dieser Song „HOII“ macht Spass. /// Video < hier > ///
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