Relevanz mit dem Holzhammer: Miley Cyrus kündigt mehrstufig das visuelle Album "Something Beautiful" an
Miley Cyrus, vielleicht DIE Popqueen der 20s, veröffentlicht Ende Mai ihr neuntes Studioalbum, und es wird „something beautiful“ heißen und im Juni auch als Film erscheinen. Was genau uns da erwartet, bleibt unklar, aber von dem, was man weiß, bzw. in einem Trailer auch schon gesehen hat, handelt es sich um einer Art visuelles Konzeptalbum, in dem eine von unter anderem Thierry Mugler und Jean Paul Gautier ausstaffierte Miley durch inszenierte Surrealitäten und Filmstudios lust- und traumwandelt. Wer sich jedenfalls mehr Erkenntnisse bezüglich dessen, was da kommen mag, von der gestern zunächst erschienenen Single erwartete, der wurde insofern schon enttäuscht, als dass „Prelude“ nicht wirklich ein Song ist, eher, wie der Name schon sagt, ein gigantisches Intro und als Vorabsingle also eine Verheissung der Verheissung.
Am Abend aber kam dann urplötzlich doch noch eine wirkliche Single - der Titelsong gar, „Something Beautiful“, und es ist dies an Parametern eines klassischen Miley-Cyrus-Songs gemessen ein wirkliches Experiment: Es beginnt als Blues, der mit den Sounds von Synthiepop gespielt wird, aber an die Strophe schliesst kein Refrain an, sondern ein B-Teil, der die Grundstimmung in Moll-Melancholie hüllt, gefolgt von einem krachigen, jazzigen C-Teil, der sich nach je Strophe und B-Teil Numero 2 in ein trashiges Cresededo reinsteigert.
Produziert hat diesen hitunverdächtigen Track Miley Cyrus selber mit dem auch bislang nicht im völligen Mainstream ttätigen Shawn Everett, der bislang eher mit den Alabama Shakes oder War on Drugs zusammen gearbeitet hat. In der Summe strahlt diese Single unbedingten Willen zur Relevanz aus. „Es kommt Großes auf Euch zu.“, möchte uns Miley mit jedem untergemogelten Genre und jedem visuellem Mittel in die Hirne kloppen, welche den morgendlichen „Prelude“-Teaser rückwirkend zur Verheissung der Verheissung der Verheissung degradiert. Es stellt sich die Frage, wie Miley mit ihrem Popentwurf diesen Erwartungsballast ohne den naheliegenden Effekt der sich selbst erfüllenden Relevanz-Prophezeiung auffangen will, aber diese Popsängerin war schon viel größere Überraschungen gut, und nachdem Überhit „Flowers“ im Rücken kann man auch Respekt dafür zollen, dass sie jetzt nicht mit einem Selbstläufer um die Ecke kommt.
Der Popticker bleibt dran. Und hier der Link zum < Something Beautiful Video >
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