Woche der nachgeholten Albenbesprechungen - Folge 01:
Eine Band zwingt sich selber zum Lächeln
Die fünfköpfige Band „Frollein Smilla“ hat vielleicht nicht wie die namenspendende Schwester ein Gespür für Schnee - aber für ihren eigenen Sound, dieses Gespür haben sie schon, und dieser ihr Sound speist sich aus verschiedensten Pop-Sub-Genres - Funk, Rock, Folk, Jazz - und wird von der versierten Band zu einem fluffig-homogenen Chamberpop vermengt, der in der Lage ist, tanzbar flotte Songs auszuschütteln ebenso wie stillere Balladen.
Auf ihrem nunmehr schon vierten Album, das „Keep Smiling“ heißt und auch titelentsprechend trotz-fröhlich daher kommt, hat man zwar - eben auf Album-Länge - auch irgendwann das Gefühl, das die Dynamik-Kurven ein wenig einförmig sind, es könnte einen Tick abwechslungsreicher in den Energieschüben vonstatten gehen, aber in der Summe ist das Meckern auf ziemlich hohen Niveau, denn scharfe Bläsersätze hier (wie im Titelsong des Albums) oder plötzlicher Einsatz von Synthesizer dort („Days goes by“) sowie die Tatsache, dass hier ebenso auf Englisch als auch auf Deutsch gesungen wird, machen „Keep Smling“ zu einem hübschen Durcheinander, der Popstile, wo jemand bewusst nicht aufgeräumt hat. Und man merkt der Band an, dass sie in einem Zeitalter der Popmusik in Erscheinung treten, in denen Songs auf Alben live-erprobt sind, bevor sie aufgenommen und produziert werden. So denkt man denn auch nach vier Liedern: Die will ich aber gerne mal live sehen. Das aber, wie gesagt, ändert nichts daran, dass auch das Album als rundherum gelungen gelten darf.
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