Antje Schomaker möchte snacken
Was Antje Schomaker kann, kann nur Popmusik: So blubbernd anspruchslos mit Selbstermächtigung und Motivationen heraus blubbern, das so gar nichts mehr anspruchslos erscheint, und gleichzeitig mit so wenigen Türen in so viele Häuser fallen, dass etwaig düstere Einbrecher gar nicht erst vertrieben werden müssen, weil diese mittanzen - das muss man erst einmal können.
„Snacks“, Schomakers aktuelles, auch schon wieder 5 Monate altes Album, ist auch erst Ihr Zweites. Aber seit dem Folk-Pop auf dem Debüt „Von Helden und Halunken“ 2018 ist einiges geschehen und erschienen - Singles und Kollaborationen, die von einer Stilsuche erzählen, die immer wieder bei sehr schönen Ideen angekommen war: „Ich muss gar nichts“ schleuderte Sprechgesang auf die NDW, „Verschwendete Zeit“ erinnerte im Sound ganz allgemein von den 80ern, und bei „Ich bin wichtig“ für die achte Folge Kinderpopreihe „Unter meinem Bett“ fand sich ein ganz und gar unverstellter Weg, sich mit Songtexten zu öffnen und gleichzeitig sehr direkt an Hörer:innen zu wenden. Auf diesen drei Eckpfeilern - gesprochener Gesang , 80s-Remiszenzen und verstrahlt ehrliche Songtexte - beruhen nun die Songs auf „Snacks“: Schomaker holt die Gitarren zurück und elektrifiziert sie, um also einen Indie-Pop-Rock mit herrlichem Blödsinnn bis hin zu sagenhaft lyrischer Ehrlichkeit auszurollen, in dem man sich herrlich emotional verheddern kann - das mag vielleicht nur Pop sein, aber es gibt Dinge, die nur Pop kann, wenn er von denn von solch tollen Musiker:innen ist wie Frau Schomaker …